In Bielefeld sind vergangenes Wochenende die Freidemokraten aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammengekommen, um ein neues Führungsteam zu wählen. Die Geschicke des Landesverbandes wird künftig der 35-Jährige Henning Höne lenken, welcher bereits Chef der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag ist. Ihm zur Seite stehen wird der Niederrheiner Michael Terwiesche. Bereits letztes Jahr hatte er seine Kandidatur auf eines der höchsten Ämter der FDP NRW angekündigt: „Ich möchte meine Erfahrungen aus meinem langjährigen ehrenamtlichen Engagement in den Erneuerungsprozess der Landespartei in erster Reihe einbringen.“
In seiner Rede betonte Terwiesche, die FDP müsse mit Mut und Optimismus die Zukunft des Industriestandortes NRW gestalten. NRW müsse zu einem Vorreiter für dekarbonisierte Industrie werden und zu einem Ideenlabor für grünen Stahl.
Doch Terwiesche war nicht der einzige Kandidat für den Stellvertreterposten. Er musste sich in einer Kampfkandidatur der Düsseldorferin Clarisse Höhle stellen, die vom Generalsekretär der Bundes-FDP vorgeschlagen wurde.
Die Abstimmung hätte am Ende nicht knapper sein können. In zwei Wahlgängen haben die Kandidaten jeweils genau gleich viele Stimmen der 400 Delegierten auf sich vereint. In einem solchen Fall sieht die Satzung vor, dass die Wahl per Los entschieden wird. Schließlich hatte Terwiesche das Glück auf seiner Seite und wird im nächsten Jahr die FDP NRW in erster Reihe mitgestalten können.
Die Aufarbeitung der Landtagswahl wird nur eine von vielen Aufgaben sein, die auf den Vize-Chef der NRW-Liberalen zukommt: „Die FDP ist auch die Partei für die hart arbeitende Mitte, die mit ihren Steuern und Sozialabgaben den Staat und unser Gemeinwesen finanziert. Sie ist die Partei für die Leistungsbereiten und die Zukunftsoptimisten. Diese Punkte werden wir in einer kampfeslustigen Kampagne für die kommende Kommunalwahl darstellen, also eine Strategie ‚FDP pur‘ entwickeln. Damit werden wir zwar gelegentlich bei bräsigen Sozialdemokraten, staatsverliebten Grünen und den Vergangenheitspolitikern der Union anecken und Widerstand erzeugen. Manchmal müsse man aber kontroverse Debatten anstoßen, um verkrustete Strukturen aufzubrechen,“ so Terwiesche abschließen.
Neben Michael Terwiesche sind mit dem Weseler Bundestagsabgeordneten Bernd Reuther (51), der Krefelder Rechtsreferendarin Laura Stelzhammer (29) und dem Mönchengladbacher Zahnarzt Jörg Buer (60) noch drei weitere Niederrheiner als Beisitzer im Landesvorstand.